Montag, 31. März 2008

I will not pump up your kite

war auf jedem T-shirt zu lesen. Beim chicks weekend in Hawks Nest. Das ist gut 1/2 Stunde Autofahrt nördlich von Newcastle gelegen und ein absolut geiler Kitespot!



Bei schönstem Wetter sind wir Freitag nach dem Knast sofort ins Auto gehüpft und in die Freiheit gefahren. Organisiert von der NSW Kite Boarding Assosiation gab es freie Lessons und neben viel Theorie habe ich gelernt mich selbst zu retten, mein Kite als Segel zu nutzen und im schlimmsten Fall zu packen. Sehr gut! Nun fühle ich mich auf dem Wasser ein ganzes Stück weit sicherer...



Was soll ich sagen? War einfach saugeil!

Und dann bin ich im Knast gelandet…

nicht etwa weil ich etwas angestellt habe – nein, ich gehoere jetzt zu den australischen Steuerzahlern. “Admin Officer” bin ich im Moment. Und das im Gefaengnis. Jeden Morgen muss ich nun eine Sicherheitsschleuse passieren, meine Id vorzeigen und mein Mobiltelefon abgeben. Mobiltelefone sind hier naemlich streng verboten. Genauso Kameras. Deshalb gibt es auch leider keine Fotos.

Mit Gefangenen habe ich nichts zu tun. Ich arbeite in einem ganz normalen Buero und erledige Papierkram fuer kranke Insassen. Der australische Staat scheint eine einzige Papierfabrik zu sein: Haufenweise doppelt, dreifach oder fuenffach-Kopien sowie Listen, Listen und noch mal Listen, es wird einfach alles aufgelistet.

Die Kollegen sind sehr nett, sehr gespraechig und sehr gefraessig. Sie erinnern mich stets an meine “morning-tee-break”, “lunchbreak”, “afternoon-coffee-break” oder legen einfach so mal eine Pause ein. Dabei wird natuerlich reichlich gegessen. An meinem ersten Tag gab es ein BBQ. Am zweiten ein Buffet, danach Kuchen, wieder Kuchen und am darauf folgenden Tag gab es nochmal ein Buffet. Entsprechend sehen meine Kollegen uebrigens auch aus – jeder so um die 3 Zentner.

Nun koennte man denken: Geiler Job! Und in der Tat, ich tue nicht viel, werde dafuer auch noch bezahlt und verhungern kann man hier gar nicht.
Aber um es auf den Punkt zu bringen: Ich hab mich noch nie so sehr gelangweilt und bin deshalb schon wieder auf der Suche nach etwas neuem – so ein government job ist einfach nix fuer mich. *zzzzzzzzzzzzzz*

Dienstag, 25. März 2008

Eggciting Easter

Wind-Dance and Pole kiting Eggually the wind is blowing eggciting eggteen knots... haben wir uns gewünscht, statt dessen waren es wohl eher drei! Trotzdem schön ein Wochenende aus der Stadt heraus zu kommen und so haben Eve, Clare, Dan, Priya und ich uns auf in den Süden, nach Jervis Bay aufgemacht. Wieso und warum Dan dann mit der Stange getanzt hat, weiss ich auch nicht mehr so genau und steht dabei sogar Kopf...


Endlich endlich, wir sind doch noch zum kiten gekommen, davon gibts aber leider keine Bilder, wir waren einfach zu eggcitet um welche zu machen :) Text gibts später, dafür aber mehr zu gucken. Undzwar hier:

Samstag, 8. März 2008

Kiten, Koks und Salsa

mit einer fiesen Augenentzündung, dem wohlig ungewissem Gefühl im Bauch und meinem gesamten Kram, der mittlerweile stolze 40 Kilo auf die Flughafenwaage bringt, mache ich mich auf den Weg nach Melbourne.

Sechs Wochen SBS Radio liegen vor mir, ich freu mich total darauf! Endlich, endlich wieder etwas publizieren und dann war da ja noch der Kick im Bauch, immer dann, wenn die rote Lampe "On Air" leuchtet. Echt - ich fühl mich wie ein Junkie auf Entzug.


(Melbourne im Winter)

Apropos Junkie. Melbourne hat schon echt viel zu bieten was das Junkie Herz begehrt! Ein großes Werbeplakat vom Staat Victoria weisst auch gleich darauf hin: "ICE is a dirty drug" heißt es dort. Und kaum in Melbourne angekommen, habe ich dann auch netterweise welches angeboten bekommen. In Deutschland würdet ihr mich jetzt fragen: "Wo hast Du Dich denn wieder rumgetrieben?" Und ich kann ruhigen Gewissens sagen: "In einer stinknormalen Bar, dort, wo Mr. und Mrs Durchschnitt nach der Arbeit einen Drink nehmen!" Ich dachte erst, die Dame im Kostüm meint "Eiscrem" mit "ICE". Ich muss schon ganz schön doof geguckt haben und wahrscheinlich hat die sich gedacht: "Was issn das fürn Landei".

Die Drogen haben mich auch weiterhin begleitet, an der Trainstation, als ich auf den Zug wartete, gleich 2 x in der ersten Woche. Da versuchte ein Typ dann auch gleich mein Handy zu klauen, aber erfolglos, ich habs geschnallt! (stolz ist)

Und natürlich zu Hause. Auch schön! Wer kann schon von sich behaupten in einer 1 A Drogen WG gewohnt zu haben? Zum Nachtisch gabs Kokain, auf Desserttellern, die dann manchmal in der Küche vergessen wurden. Meine Enkelkinder werden wahrscheinlich denken, ich erzähl denen einen, wenn ich im Lehnstuhl mit "Damals, 2008, in Melbourne, als ich bei den Dealern gewohnt habe", anfange. Das glaubt einem ja so schon kein Mensch und Deine Enkel wohl erst recht nicht - ist aber so.

Das ganze liebe, verlängerte Wochenende inkluse Montag. Zu meinem Erstaunen hat sich in drei Tagen nicht mal die Sitzposition verändert. Nur die Musik, das war im übrigen sehr cool! Mein WG Dealer war nämlich auch DJ. Und - ob ihr es nun glaubt oder nicht: Eine absolut liebenswerte und freundliche Person, die auch noch sehr hilfsbereit ist und unglaublich relaxed!

Sowas sollte doch mal in einem Reiseführer stehen. Statt dessen steht da: Melbourne hat Charakter". Joah, stimmt auch. Ein Paradies für "Kulturinteressierte" sozusagen. Aber eines stimmt: Geile Musikszene. Überall wird geklampft, gespielt und aufgelegt, sehr geil! Und: Porcupine Tree geht Down Under auf Tour. Auch in Sydney, yes!!!!!!!

Geil ist auch St Kilda. Kites! Juhu! Ich will auch! Natürlich kann ich kaum abwarten mein 10er Rebel zu fliegen. Und natürlich muss ich noch viel üben. Also nix wie aufs Wasser. Nette Kiter hab ich auch getroffen, oder besser angequatscht - ihr kennt mich ja. Coole Zeit! Und da ist sie auch, die Kitesession in Altona. Wir hatten noch eine in Hempton, davon gibts aber leider kein Video.



Wenn es keinen Wind gab und ich gerade nicht arbeiten war, war ich natürlich auch Salsa tanzen. Und wieder nette Menschen getroffen. Meine Salsabuddies haben sogar ein Farewell organisiert, inklusive Abschiedsgeschenk! Ich hab mich gefreut.

Schon seltsam. In der ersten Woche kann ich es kaum erwarten zurück nach Sydney zu kommen. Böse Augenentzündung, sehr viel Arbeit, wenn auch sehr saugeile Arbeit! Drogen, und eine Unterhaltung, die ich an dieser Stelle nicht wieder geben will. Alles in allem hat sie mich aber dazu veranlasst, so schnell wie möglich den nächsten Flug nach Sydeny zu buchen, meine 7 Sachen zu packen und dorthin zu gehen, wo ich willkommen bin und ich mich "zu Hause" fühle.

Und dann? Dann finde ich mich an einem Yam Cha Tisch wieder, mit 10 großen und 2 kleinen Menschen, organisiert von einer lieben Person, die mich gerademal 6 Wochen kennt. Hab Spaß beim kiten an der Beach, stelle fest, dass Drogen zwar nicht mein Ding sind, aber Drogendealer eben auch Menschen sind undzwar ausgesprochen liebenswürdige.



Sehr lange habe ich an meinem letzten Tag in St Kilda gesessen, den Sonnenuntergang ganz für mich alleine genossen und Melbourne auf Wiedersehen gesagt, während im Hintergrund meine Salsa Buddies in den Sea Baths abtanzten. Toll oder? Und Danke!